Bild: Versuchsfläche "Streuobstanbau im Klimawandel" in Spiegelberg im Rems-Murr-Kreis
SOMO-Stammtisch im Januar 2024
Die zurückliegenden trockenen Sommer haben auch auf der Streuobstweise Spuren hinterlassen. Nicht nur das Aufziehen frisch gesetzter Bäume während langer Trockenphasen fordert Zeit, Mittel und Nerven, sondern auch das Ausbreiten von neuen Krankheiten und Schädlingen, gerade an mittelalten Obstbäumen, nimmt vielen Streuobstbegeisterten die Freude.
Klimawandel ist auch hier ein Schlüsselthema: Wie kann sich die Streuobstweise auch in Zukunft behaupten?
Unsere Mitglieder stehen jedes Jahr vor der Frage, wie sie verlorene Bäume auf ihren Wiesen ersetzen können. Können wir unsere Streuobstwiesen mit der Zeit auf klimaresiliente "Streuobstweisen" umstellen? Wir suchen nach Ideen, fertige Lösungen gibt es nicht. Unser Referent Christoph Schulz (Dipl. Ing. Agr, Nordheim) stellt uns mit einem Projekt des Landes Baden-Württemberg aktuelle Ansätze zu diesem Thema vor.
"Klimawandelanpassung im Streuobst"
Das Land BW lässt eine Potentialstudie zur Klimawandelanpassung durch klimaresiliente Bewirtschaftungssysteme im Streuobstbau erstellen. Des weiteren sollen alternative Baumarten und Anbausysteme wie Obstwaldgärten und die Wasserhaltefähigkeit in der Landschaft erprobt werden.
Die im Sommer 2023 in Auftrag gegebene Potentialstudie des des Landes Baden-Württemberg soll im Laufe der nächsten Jahre konkrete Umsetzungsempfehlungen für Streuobstakteure liefern: dazu finden auch Erprobungen zu alternativen Bewirtschaftungssystemen und alternativen Baumarten statt.
Potentialstudie
Praxisteil
Unser Referent Christoph Schulz hat uns, bevor er uns das oben skizzierte Projekt des Landes Baden-Württemberg vorgestellt hat, zunächst ausgeführt, wie wissenschaftliche Forschung bzw. wie wissenschaftliches Denken funktioniert und wie seriöse Forschungsergebnisse zustande kommen können.
Wir bekamen einen Eindruck davon, was wir von Forschungsprojekten auf unseren Streuobstwiesen erwarten dürfen und was nicht. Die Forschung auf Streuobstwiesen findet glücklicherweise in verschiedenen Bundesländern, aber auch in den Nachbarländern mittlerweile verstärkt Beachtung.
Es bedarf eines langen Atems, solche Projekte weiter zu verfolgen, bis sich Ergebnisse für uns abzeichnen können.
Keine Patentrezepte auf der Streuobstwiese!
Hier einige der Faktoren, von denen das Wachstum von Bäumen im Klimawandel auf unseren Wiesen abhängt:
Herr Schulz ging im zweiten Teil des Vortrags auf die Bedeutung angepasster Unterlagen und wurzelechter Bäume für die Zukunft des Streuobstanbaus ein. Die Rolle der Unterlagen und wurzelechter Bäume für die Zukunft des Streuobstanbaus spielen bisher in den Diskussionen kaum eine Rolle, obwohl diese doch in erster Linie für die Größenordnung und somit auch für die Lebensdauer eines Obstbaumes verantwortlich sind. große Bäume haben auch ein vielversprechendes Wurzelsystem. Wie kann man sich das zu Nutze machen? In diesem Bereich des Streuobstanbaus findet seit 60 Jahren praktisch keine Forschung statt.
Eine Empfehlung von Christoph Schulz ist der Film "Alte Gene für neue Äpfel" (43Minuten) Woher stammt der Apfel? Über Apfelwälder, jahrhundertealte, wurzelechte, gesunde Bäume Bäume. Zum Film auf Youtube geht es hier
Hier einige Informationen zum Vortrag:
Pilotfläche Spiegelberg: Welche Bäume wurden gepflanzt? Worauf wurde bei der Pflanzung geachtet? Mehr Informationen in einer Pdf hier oder ganz detailliert in einer pdf hier Zum Pflanzplan Spiegelberg (Pdf) geht es hier
Zum Zeitungsartikel über unseren Vortrag in der BNN von Herrn Kraft vom 4.1.2024 auf unserer Webseite hier
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