Förderverein Streuobstwiesen
 an Murg und Oos e.V.

Bild: SOMO

Schnittkurs mit Helmut Ritter wieder für alle ein besonderes Erlebnis

Es war wieder ein spannender und informativer Kurs. Auch Mitglieder, die schon einmal dabei waren, konnten ihre Kenntnisse vertiefen. 

Beim Schneiden von Bäumen geht es ja immer auch da-rum, die kommende Entwicklung des Baumes voraus-zudenken. Da ist es gut, wenn man die Wirkung des Schnitts über mehrere Jahre beobachten kann. 

Das hat sich besonders gezeigt, als die Gruppe auf der Streu-obstwiese die Resultate des letzten Schnittkurses sehen konnte. Manches, was damals nur theoretisch sinnvoll erschien, hat sich als sehr erfolgreich gezeigt. Ein Pfirsich-baum war in einem so schlechten Zustand, dass wir ihm im letzten Jahr keine Chance gegeben haben. Er wurde vor-sichtig und gezielt beschnitten, was zu einem erstaunlichen Resultat führte.  Er hat sich prächtig erholt und könnte in diesem Jahr schon Früchte tragen. 

Herr Ritter hat den Vorschlag gemacht, dass wir im nächsten Jahr keinen Schnittkurs veranstalten, sondern ihn auf seinen Wiesen besuchen. Darüber kann man auf einem der nächsten Stammtische reden.

Oeschberg-Palmerschnitt in Sennfeld

Oeschberg-Palmer-Schnittexperte Helmut Ritter in Aktion

Zu einem speziellen Schnittkurs für großkronige Obstbäume hatte die Landesgruppe Baden-Württemberg des Pomologen-Vereins geladen. 

Ritter, ehemaliger Schüler des Pomologen und „Remstalrebellen“ Helmut Palmer, führte zu Beginn sehr anschaulich in die theoretischen Grundlagen des Oeschberg-Palmerschnitts ein. Die Schnittmethode wurde ab 1920 von Dr. Hans Spreng in der Schweiz entwickelt und von dem Obstbauexperten Helmut Palmer nach dem Zweiten Weltkrieg in Württemberg weiterentwickelt.

Beim Oeschberg-Palmerschnitt gibt es keine über mehrere Etagen angeordneten Gerüstäste, die das Kroneninnere überbauen und die unteren Kronenbereiche beschatten. Denn durch den Lichtmangel verkahlen viele Äste und es entstehen Schattenfrüchte.

In einer über dreistündigen Schnittdemonstration stellte Ritter zwei etwa 20-jährige Apfelbäume nach der Oeschberg-Palmermethode um. Es wurden jeweils Baumkronen erzielt, die aus drei bis vier steilen Leitästen sowie einer spindelförmigen Stamm­verlängerung bestehen, an denen sich sogenannte selbsttragende begleitende Fruchtäste befinden. 

Diese Äste sind mit Fruchtholz garniert. 

Helmut Ritter meinte, das Hauptaugenmerk sei 

  • auf die Stabilisierung der neu geschaffenen Leitast­fortsätze 
  • und die begleitenden Fruchtäste zu richten, 

was nur durch Rück- und Anschnitt der jeweiligen Spitzen erreicht werden kann. 

Er erläuterte, dass die künftige Fruchtlast der außen angehängten begleitenden Fruchtäste sowie der untergeordneten Fruchtäste die Leitäste automatisch etwas nach außen zieht. 

Auch hierdurch sei das Eindringen des Sonnenlichts bis in die untersten Baum­bereiche gewährleistet. 

Er wies auch auf die geringere Unfallgefahr hin, denn da die Leit- und begleitenden Fruchtäste keine Seitenäste haben, können die Leitern seitlich an den Leitästen angelegt werden. 

Im Vereinsheim des Fußball­vereins Sennfeld vertiefte Ritter nochmals die erworbenen Kenntnisse und zeigte an mitgebrachten jungen Hochstammbäumen den Pflanzschnitt.

Klaus Rupp

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