Förderverein Streuobstwiesen
 an Murg und Oos e.V.

Nährstoffversorgung unserer Bäume

Übersicht Teil 2: 

  • Entzug von Nährstoffen durch die Ernte und Nährstoffbilanz
  • Mangelerscheinungen und Überschussversorgung

Entzug von Nährstoffen durch die Ernte und Nährstoffbilanz

Mit jeder Tonne Äpfel verlassen unsere Äcker. etwa 

  • 400g Stickstoff
  • 125g Phosphor (P2O5)
  • 1,1 bis 1,4 kg Kalium und
  • 250g Calzium.

Erstellt man eine Nährstoffbilanz, muss man neben der abgefahrenen Menge an Obst die Mineralisierung von Stickstoff aus dem Humus / Mist / ...  berücksichtigen. Dazu weitere Angaben und ein Berechnungsbeispiel in Teil 4: " Düngung mit Kompost und Mist".

Der Nährstoffeintrag aus der Umwelt hält sich mit  ca. 3 - 4 g/m² Stickstoff aus der Luft die Waage mit dem Verlust durch die  Auswaschung (abhängig von Niederschlagsmengen). 

 

Mangelerscheinungen und Überschussversorgung

Eine bedarfsgerechte Versorgung mit Nährstoffen ist wichtig zur Vorbeugung von Krankheiten und Schädlingsbefall. Eine Überversorgung mit einem Nährstoff kann  genauso schädlich sein wie ein Mangel!

 

Stickstoff

Wenn sich erst die älteren und später auch die jüngeren Blätter der Pflanze hellgrün bis gelblich verfärben, kann dies ein Hinweis auf einen Stickstoffmangel sein. Dabei können die Blattadern leicht rötlich wirken, bald werden die Blattspitzen braun und die Pflanze stellt ihr Wachstum ein. Bei akuter Unterversorgung kann der Baum absterben. 

Zuviel Stickstoff bewirkt ein starkes Triebwachstum. Überversorgte Pflanzen haben ein weiches Gewebe und sind deshalb anfällig für Pilze und Läuse. Sie bilden wenige Blüten aus.

 

Phosphor

Phosphormangelsymptome sind an Apfel eigentlich kein Thema, da in der Regel genügend Phosphor verfügbar ist.

Auf Phosphorüberschuss reagieren Pflanzen mit Wachstumsstörungen: zu viel Phosphor blockiert die Aufnahme von Eisen und kann dadurch Kupfer-, Zink-, Mangan- und Bormangel auslösen. 

 

 

Kalium

Kalimangel an Obstarten äußert sich in Blattrandnekrosen. Bei Apfel kommt es zu Nekrotisierung der Blattspreite (Absterben von Zellen am flächigen Teil des Blattes, der oberhalb vom Stiel sitzt) und zu krankhaft kleinen Früchten, die geschmacks-beeinträchtigt sind (wenig Säure). 

Gefährlich ist aber auch ein zu hoher Kaliumgehalt, da dieser die Calcium- und Magnesiumaufnahme behindert und damit zu einem Calcium- und Magnesiummangel führen kann.

 

Calcium

Calzium ist ein wichtiger Bestandteil der Zellmembran und damit für die Stabilität von Pflanzengewebe wichtig. 

Calciummangel äußert sich meist in stippigen Früchten, vorzeitiger Reife und Fleischbräune.

Die meisten Pflanzen tolerieren hohe Calciumgaben bis zu einem gewissen Maß. Allerdings kann die Phosphorverfügbarkeit leiden, wodurch Symptome eines Phosphormangels auftreten können. Auch die Aufnahme von Kalium- und Magnesium kann durch eine übertriebene Düngung mit Calcium behindert werden.

 

Magnesium

Magnesiumunterversorgung hemmt dies die Photosynthese. Das Blattgrün scheint von der Mitte der Blätter aus immer mehr zu schwinden und weicht einem blassen Gelb. Nur der Bereich um die Blattadern bleibt grün. Zuerst wird das an älteren Blättern sichtbar. 

Magnesium, Kalium und Calcium beeinflussen sich stark gegenseitig - auf das richtige Verhältnis kommt es an:

  • Auch bei genügend Magnesium im Boden ist eine Unterversorgung des Baumes möglich, wenn zu viel Kalium oder Calcium vorliegt.
  • Eine Überversorgung mit Magnesium äußert sich in Form eines Calciummangels, wodurch häufig die Wurzeln geschädigt werden. Eine weitere Begleiterscheinung kann auch noch ein Kaliummangel sein, welcher das Wachstum der Pflanzen hemmt.

 

Schwefel

Schwefelmangel kommt selten vor und äußert sich das ähnlich wie Stickstoffmangel. Die Symptome zeigen sich zuerst an jüngeren Blättern. Sie wirken blass und vergilbt. Das Wachstum der Pflanze stockt. Ein mäßiger Schwefelüberschuss im Boden richtet normalerweise keine Schäden an. 

Ein Großteil des Schwefels im Boden kommt in organischen Verbindungen vor. Geht die organische Substanz in eine mineralische Form über, wird Schwefel frei und zu elementarem Schwefel oder Suflat oxidiert. Bei der Zersetzung des elementaren Schwefels durch die Schwefelbakterien entsteht Schwefelsäure, welche den pH-Wert senkt.

 

 

Beispiele für Spurenelemente 

Diese lebensnotwendigen Elemente werden nur in sehr kleinen Mengen benötigt. Wer organisch düngt, versorgt seine Bäume meist reichlich mit diesen Spurennährstoffen.

 

Eisen

Die Verfügbarkeit von Eisen kann durch Staunässe oder durch einen hohen Kalkgehalt eingeschränkt sein. Bei einer Unterversorgung leiden die Blätter, die Blattadern bleiben aber grün. Bei einem schwerwiegenden Mangel sind die Blätter weiß. Zudem kann das Wachstum von Bäumen beeinträchtigt sein.

Bei einem leichten Überschuss von Eisen kann es eventuell zu einem Magnesiummangel kommen.

 

Kupfer

Junge Blätter können durch Kupfermangel absterben. Die Bäume bleiben klein und zeigen Symptome von Eisenmangel. Sie sind anfälliger für Krankheiten und bringen deutlich weniger Ertrag.

Zu viel Kupfer hat Störungen der Knospen und Blüten zur Folge. Die Verholzung ist gehemmt und die Pflanzen bilden vorzeitig Seitentriebe. Häufig vergilben die jungen Blätter und verwelken schließlich. Auch das Wurzelwachstum ist gestört. Darüber hinaus kann ein Kupferüberschuss zu Eisen, Molybdän- und Zinkmangel führen.

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